Heute morgen haben wir nun Kyoto besichtigt. Kyoto gehört mit zu den kulturellsten Städten Japans. Es war einmal Kaiserstadt und bietet so viele Sehenswürdigkeiten, dass eine Woche Aufenthalt hier nicht reichen würde, alles zu erkunden. Deshalb haben wir uns drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten angeschaut. Ziel unseres ersten Ausflugs war der Goldene Palast (Kinkakuji-michi). Hier wollte ich schon immer mal hin, da ich ein Foto davon mal aus dem Internet gezogen habe und es so toll fand, dass ich es eben mal live sehen wollte.
Unsere nächste Tour ging dann zum Ryoan-ji Tempel. Dort haben wir etwas Ruhe genießen dürfen und einen schönen Steingarten betrachten können. Ein Symbol, das von hier stammt, ist der berühmte Kreis mit den vier Kanji-Zeichen oben-unten links-rechts.
Dieses Symbol ist besonders in dem was es bedeutet. Wenn man das Zeichen in der Mitte (das Viereck) mit den jeweiligen Zeichen am Rand kombiniert und diese dann als Satz zusammen nimmt, ergibt das „Ich lerne der Erleuchtung wegen“. (Habe gleich mal so einen Schlüsselanhänger mitgenommen ).
Das Ziel unserer dritten Tour war dann der Nijojo Schloss. Hier hatte – neben dem Kaiser – der Shogun gelebt. Das Gebäude, in dem er herrschte war riesig, leider durfte man dort keine Fotos machen. Das Besondere an diesem Gebäude war der Lerchen-Weg. Dieser Weg hat seinen Namen von einem Warnmechanismus, den man damals erfunden hatte, um schleichende Eindringlinge auf zu spüren. Dazu hatte man nämlich in die Dielen der Böden Eisennägel eingelassen, die gegenseitig aneinander reiben. Wenn man nur etwas Gewicht auf den Boden legte, dann tönte das Schleifen der Nägel wie Lärchengezwitscher. Ich habe das gleich mal ausprobiert und siehe da, dass funktioniert.
Im Anschluss war dann freie Zeiteinteilung geplant. Wir konnten nun in Kyoto machen, was und wo wir wollten. Für die Fahrten mit dem Bus hatten wir eine Tageskarte, womit wir dann in Kyoto frei waren, alle möglichen Ziele an zu steuern. Als kleinere Gruppe (4 Personen) haben wir dann den Fushimi Inari Schrein besucht. Das war im Nachhinein betrachtet eine super Idee gewesen. Als wir uns dazu entschieden hatten, waren meine Füße eigtl. schon auf dem Heimweg zum Ausruhen. Dennoch wollten wir auf den Abend noch etwas erleben – wie schon geschrieben, gute Idee!
Im Fumishi inari Schrein war das Spezielle die gefühlt eine Milliarde Toriis, die in ihrer orange leuchtenden Farbe in kurzen Abständen zueinander standen. Zusammen bildeten sie einen sich auf einen Berg ziehenden Tunnel, der hin und wieder verzweigte. Seitlich der Toriis waren immer wieder kleine Schreine, an denen dann immer wieder Shintoisten standen und beeteten und klatschten. Der Torii-Weg war etwa 4 km lang und ging Bergauf und ab. Teilweise waren die Treppenstufen sehr steil. Es war eine schöne Tour – vorallem, weil wir dann auch dort in die Dunkelheit rein liefen. Da konnte das Flair und Ambiente richtig auf uns wirken. Übrigens war die Aussicht auf Kyoto by night richtige schön.
Erschöpft aber zufrieden, die eigene kleine Reise selbstständig gemeistert zu haben, gingen wir dann wieder ins Hotel zurück und schlossen mit diesem Tag ab.